März 2023

  

Unsere Zinsprognose ist ein Ergebnis interner Diskussionen, in denen wir Zinsprognosen der Großbanken erörtern. Wir geben Ihnen auf dieser Seite unsere Meinung als Anregung für Ihre Überlegungen weiter. Bitte beachten Sie, dass eine Untersuchung aller bisher verwendeten ökonomischen Prognosemodelle ergab, dass kein Model in der Lage war, die konjunkturelle Zukunft vorherzusagen.


Die von uns ausgewerteten Zinsprognosen der Banken stimmen im Wesentlichen in der Annahme überein, dass die EZB lediglich eine weitere Zinserhöhung um 0,25 % vornehmen wird und den Erhöhungszyklus anschließend beendet. Die Kapitalmarktzinsen dürften im zweiten Quartal ihren Zyklushöhepunkt erreichen und sich danach seitwärts bis rückläufig entwickeln.


Die Zinserhöhungen waren die aggressivsten der letzten 50 Jahre. Die Banken beobachten, dass die Zinserhöhungen in der Wirtschaft ankommen. Die Auftragspolster in der Wirtschaft gehen zurück. Ein Konjunktureinbruch wird nicht erwartet, wohl aber ein leichter Rückgang oder eine Stagnation der Wirtschaft. Die inverse Zinsstrukturkurve dürfte noch einige Zeit bestehen bleiben.


Eine Herausforderung der letzten Wochen war die sich abzeichnende Bankenkrise. Pfandbriefemissionen sind zum Erliegen gekommen und die Liquiditätskosten der Banken sind deutlich gestiegen. Dennoch herrscht Zuversicht, dass es nicht zu einer Bankenkrise kommen wird und die Kapitalmärkte allmählich wieder aufnahmefähig werden.


Im Jahr 2023 werden in der EU hohe Inflationsraten von rund 6 % erwartet. Für 2024 gehen die Banken von einer Verbesserung aus. Die Inflationsraten dürften dann auf 2,3 bis 3,5 % zurückgehen.


Die Renditen im 10-Jahresbereich könnten in den kommenden Monaten leicht um 30 bis 40 Basispunkte ansteigen, um dann in der zweiten Jahreshälfte und im Jahr 2024 wieder um den gleichen Betrag zu fallen. Damit könnten die Renditen zum Jahresende auf einem ähnlichen Niveau wie heute liegen. Der Euribor dürfte bis Ende 2023 auf 3,5% steigen und dort verharren.


Eine eher pessimistische Einschätzung eines Instituts geht davon aus, dass die Renditen im 10-Jahresbereich Mitte 2024 um 40 bis 50 Basispunkte niedriger liegen werden als heute. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Konjunktur stärker als erwartet einbricht und die Inflation entsprechend zurückgeht.  



Berlin, den 28.03.2023


Asger Nielsen

Autor

Asger Nielsen

Partner


asger.nielsen(at)dima-finanzierung.de

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